Ein Café auf dem Friedhof

„Kaffee, Kuchen, Ratsch“ – das ist das Motto in Münchens erstem Pop-Up-Café auf einem Münchner Friedhof. Eröffnet wird es auf dem Friedhof am Perlacher Forst, einem Ort mit besonderer Geschichte, weitläufigen Flächen sowie schattenspendenden Bäumen.

Pop-Up-Café bedeutet, dass es nur für kurze Zeit besteht und genauso schnell wieder verschwindet, wie es entstanden ist. So bildet denn auch ein Bauwagen den Mittelpunkt des Cafés, um den herum klappbare Bistrotische und -stühle aufgebaut werden. Dort sind die Besucher*innen eingeladen, sich bei Kaffee und Kuchen etwas auszuruhen und ein bisschen zu ratschen. Und weil der Bauwagen die Farbe blau hat, wurde das Café kurzerhand auf den Namen „Himmelb(l)au“ getauft – einer Kombination aus „Bau“ und „blau“.

Initiiert haben das Friedhofscafé die Kirchengemeinden Philippus, Jesaja, Luther, Emmaus und die Sophie-Scholl-Gemeinde, die „Segen. Servicestelle für Taufe, Trauung, Bestattung & mehr“ der Evangelischen Landeskirche Bayern sowie die Städtischen Friedhöfe München. Das Projekt hat das Ziel, einen Friedhof aktiv in das Leben eines Stadtviertels, das für Bewohner*innen sonst nur wenige Begegnungsmöglichkeiten bietet, zu integrieren und ihn auch als Ort des Lebens erfahrbar zu machen.

Öffnen wird das Café ab 21. Mai jeden Sonntag von 14:00 bis 17:00 Uhr. Betrieben wird es ausschließlich von Haupt- und Ehrenamtlichen der beteiligten Pfarrgemeinden. Sie geben Kaffee und Kuchen kostenfrei aus, freuen sich aber natürlich sehr über Spenden für den guten Zweck. Das Café Himmelb(l)au wird bei fast jedem Wetter seine Pforten öffnen, außer bei Dauerregen, dann hilft nicht einmal ein aufklappbarer Pavillon gegen die Nässe von oben.

Ab und zu wird es auch verschiedene kulturelle Angebote geben, wie Musik, Lesungen, Vorträge oder kurze Führungen über den Friedhof. Darüber hinaus können sich Interessierte selbstverständlich niederschwellig über Formen der Bestattung und mögliche Vorbereitungen für Trauerfälle usw. informieren. Dafür stehen hauptamtliche Seelsorger*innen zur Verfügung.

Im August wird das Café „Himmelb(l)au“ in die Sommerpause gehen, bevor dann am 24. September der letzte Vorhang für dieses einmalige Café-Erlebnis auf einem Friedhof fällt.