Elia schläft

Er war ein Tüchtiger.
Er war ein Mutiger.
Er hatte keine Scheu vor Menschen.
Er trat einem König und einer Königin entgegen.
Sprach aus, was zu sagen war.

Er war ein Prophet.
Ein Mann Gottes.
Gott stand für ihn an erster Stelle.

Er gab alles.
Bis zur Erschöpfung.

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So saß er unter dem Ginsterbusch.
Am Ende.
Erschöpft.
Ausgelaugt.
Keine Perspektive mehr.
Fast keine Kraft mehr für die Verzweiflung.

Er wurde zum Erschöpften.
Er wurde zum Stummen.
Er konnte nicht mehr.
Er wollte nur noch schlafen.

Gerne auch für immer und ewig.

So saß er unter dem Ginsterbusch.
In einer inneren und äußeren Wüste.
Nichts mehr da von seinem Mut und seiner Tüchtigkeit.

Elia schläft.
Wie ein Stein.
Ein kurzer Moment bleischweren Erwachens.
Weiterschlafen.

Irgendwann verändert sich der Schlaf.
Nach der Erholung des Körpers erholt sich die Seele.
Sie öffnet sich – auch hin zu Gott.
Ein Engel berührt ihn im Schlaf.
Ein Krug mit frischem Wasser und geröstetes Brot stehen da.
Elia isst und trinkt.
Elia schläft weiter.

Noch einmal kommt der Engel.
Noch einmal Stärkung mit Wasser und Brot.

Und dann die ersten Schritte.
Das Ziel ist genannt.
Aber diese ersten Schritte.
Langsam, zögernd,
Viel für den Anfang.
Viel für das Anknüpfen.
Viel für das Weitermachen.