Ich bin nicht allein

Die fünfte Woche der Passionszeit beginnt.
So weit bin ich schon gekommen.
Ein leichtes Schauern.
Was vor Kurzem noch so fern schien, kommt immer näher.

Eine erste Ahnung von Abschluss und Abschied.
Ein fester Wille, die letzte Strecke bewusst zu gehen und zu erleben.

Vieles liegt schon hinter mir.
Ist durchdacht oder noch einmal gefühlt.

Ich muss nicht mehr vor mir davonlaufen.
Ich habe meinen Rhythmus gefunden.

Es kann eine ehrliche Woche werden.
Erst jetzt kann ich auf meine Verstrickungen schauen.
Auf die Gedanken- und Gefühlspolster, die ich auf meine wunden Punkte lege.
Die ich manchmal sogar noch mit Blümchen verziere.
Resigniert oder kokett.

In dieser Woche kann ich mich mir selbst zumuten.
Aus den Tiefen meiner Erinnerungen,
aus den Tiefen meiner Seele
darf alles Mögliche aufsteigen.

Schuld.
Angst.
Seelenschmerz.
Das falsche Wort.
Das Wegschauen.
Meine Idylle voll kleiner Lügen.
Mein Versagen.
Die fehlende Kraft.
Der fehlende Mut.

In dieser Woche kann ich mich mir selbst zumuten.
Ich bin nicht allein.
Ich gehe der Erlösung und Auferstehung entgegen.